„Hier kommt der Kater Ferdinand …“ – Ferri
– Eine CD-Besprechung von Anders Orth –
Eine musikalische Reise durch Frankfurts Stadtgeschichte für Kinder ab fünf Jahren
Keine leichte Aufgabe, die Frankfurter Stadtgeschichte von der Gründung durch Kaiser Karl bis heute spannend für Kinder ab fünf Jahren als Hörspiel mit vielen Liedern darzustellen. Aber genau das ist dem Kinderliedermacher Ferri mit leichter Hand souverän und vor allem höchst witzig gelungen. Die von der Frankfurter Bürgerstiftung in Auftrag gegebene Doppel-CD (CD 1 als Hörspiel mit allen Liedern und CD 2 nur die Lieder) ist bereits die zweite Produktion mit dem, von Clemens Greve erfundenen, Schlosskater Ferdinand und der U-Bahn-Maus Sidney. Dabei verkörpert der Kater Ferdinand, der bereits seit dem Mittelalter in Frankfurt wohnt, den wissenden Stadtführer und seine Freundin Sidney den neugierigen und ein wenig frechen Standpunkt der Kinder. Außerdem kennt sich Sidney super mit dem U-Bahn-Fahrplan aus. So steht der lehrreichen Reise der beiden Tiere nichts mehr im Weg.
Musikalisch ist das Ganze genauso abwechslungsreich umgesetzt wie die unterschiedlichen Epochen, von denen Ferdinand seiner Sidney erzählt. Ausgehend von den Orten, die die zwei besuchen, erzählt und singt er u. a. von Ritterturnieren auf dem Römerberg, vom Hexentanz im Park, vom Froschkonzert in der Alten Oper und vom Wilderer Hans Winkelsee, der sich durch seine Kunstschüsse aus der Gefangenschaft befreit. Der Hörspielteil ist dabei mitreißend eingesprochen und die Lieder auf musikalisch höchstem Niveau mit vielen unterschiedlichen echten Instrumenten (darauf muss man ja leider immer häufiger hinweisen) von Streichern bis Bläser über Kora und Klavier bis Gitarre und Orgel eingespielt. Der Kinderchor der Bürgerstiftung rundet dabei häufig den Gesang der Protagonisten einfühlsam ab. Unterstützt wurde Ferri bei der musikalischen Produktion der CD von Antje Volkmann, Christoph Hamann und Micha Häckel.
Insgesamt ein spannendes, rundes, witziges, musikalisches Hörerlebnis.