Musik verbindet Welten: Das Kindermusikfest der Kulturen in Meppen

Christian Hüser, der rührige Kinderliedermacher aus dem Emsland, tourt nicht nur unermüdlich durch die Lande und gibt Workshops, sondern findet nebenbei auch noch Zeit, in Meppen ein Kinderliederfestival zu organisieren. In Kooperation mit dem dortigen Freiwilligenzentrum findet unter seiner Leitung eine Musikreihe im Jugendzentrum und am Anfang des Jahres ein Festival mit mehreren KinderliedermacherInnen in der Stadthalle statt.

Das Motto „Kindermusikfest der Nationen“ zeigt schon, wo es lang geht: Bunt und lebendig, alle Kinder – und natürlich auch die Eltern – sind willkommen, um gemeinsam zu singen und zu tanzen. Bei der zweiten Auflage 2017 waren mit dabei: Klaus Foitzik, Kati und Lars Breuer und Matthias Linssen.

– Fragen an Christan Hüser –

Bei den beiden Festivals 2016 und 2017 waren dabei: Christian Hüser, Woffelpantoffel, Faryna, Lila Lindwurm, Kati & Lars, Klaus Foitzik und Matthias Linssen

Bei den beiden Festivals 2016 und 2017 waren dabei: Christian Hüser, Woffelpantoffel, Faryna, Lila Lindwurm, Kati & Lars, Klaus Foitzik und Matthias Linssen

Was ist das Besondere an deinem Festival? Was zeichnete euer Publikum aus?

Das besondere an meinem Festival … Tja, was soll ich da sagen, erst einmal ist es nicht nur mein Festival, sondern die Arbeit ganz vieler Vereine und Verbände in Meppen und Umgebung. Wir wollen Kindern und deren Eltern und Großeltern aller sozialen Schichten und egal welcher Herkunft einen schönen Nachmittag rund um das Thema Musik schenken. Hier sollen Begegnungen stattfinden, hier soll man sich wohlfühlen, mal träumen, mal lachen, mal mitsingen und tanzen können. Musik verbindet Welten und das wollen wir zeigen.

Wie war die künstlerische und private Begegnung mit den Kolleginnen und Kollegen?

Das sind immer ganz besondere und tolle Momente. Erst einmal gibt es nur sehr geringe Gagen und alle mitwirkenden Künstler kommen zu uns nach Meppen, weil Sie Spaß am Musizieren haben und es lieben, Kinder glücklich zu machen. Oft beginnen wir schon an dem Abend vor dem Festival mit einem schönen gemeinsamen Abendessen. Der Moment, wo man die vielen lieben Kollegen wieder trifft, ist immer etwas ganz Besonderes.

„Über 20 Ehrenamtliche bereiten alles vor“

Hier lachen wir gemeinsam, erzählen Geschichten und Anekdoten unserer Konzerte, berichten über neue Projekte und sind einfach nur wir. Hier braucht man sich nicht verstellen, hier ist man einer von vielen lieben Kollegen. Am Festivaltag treffen wir uns dann schon früh, um gemeinsam zu besprechen, welche Reihenfolge es gibt, welches Lied spielen wir gemeinsam oder wo unterstützen wir den jeweiligen Kollegen oder die Kollegin. Ein Team mit über 20 Ehrenamtlichen bereitet dann alles vor. Baut die Technik auf, kümmert sich um das leibliche Wohl und ist mitten unter uns.

Wie war die Begegnung mit den Kindern? Gab es witzige oder interessante Kommentare oder Bemerkungen aus Kindermund?

Die Kinder, aber auch deren Eltern sind fasziniert von dem Engagement der Musiker. Es braucht nie lange, bis tolle Stimmung im Theater in Meppen aufkommt. In den letzten Jahren haben wir das Festival immer Anfang Januar durchgeführt, und mit einer Schneemaschine den Saal eingeschneit. Diese leuchtenden Kinderaugen und die Faszination der Eltern, was mit viel Technik und vor allem gutem Licht möglich ist, wird lange über das Festival hinaus erzählt.

Woffelpantoffel 2016 beim Kindermusikfest der Kulturen in Meppen

Woffelpantoffel 2016 beim Kindermusikfest der Kulturen in Meppen

Was hat dich besonders berührt? Gab es einen emotionalen Höhepunkt oder ein persönliches Highlight?

In diesem Jahr hat mich besonders ein Lied von Peter Maffay berührt, welches Kathi und Lars vorbereitet hatten. Gemeinsam mit allen Kollegen haben wir „Achtung, Achtung“ gesungen. Hier der Moment der Gänsehaut: „Achtung Achtung, alle Achtung, es ist egal, was du grad machst und wer du bist, was in dir steckt, ich verliere nicht den Respekt, Achtung, Achtung, alle Achtung, ist doch egal, wenn es mal kracht und ab und zu die Fetzen fliegen, die Menschen sind nun mal verschieden.“ Dazu haben wir ein Lichtermeer und viele Hände gesehen. 600 berührte Leute, die laut mitsingen … Das sind die Momente, wofür man das alles macht.

Gab es Pannen, die dich an den Rand des Wahnsinns getrieben haben?

Nein. Und das ist auch gut so. Da wir so viele Helfer haben und ich mich einfach auch ganz toll auf meine Familie verlassen kann, werden in den Momenten vor dem Auftritt sicherlich keine Probleme an mich herangetragen. Das wird dann alles irgendwie geregelt.

Stell dir vor, eine gute Fee kommt vorbei und du hättest einen Wunsch frei: Was würdest du dir für dein Festival wünschen? Warum sollte man die Fortsetzung auf keinen Fall verpassen? Wer wird dabei sein?

Ich würde mir wünschen, dass wir aus dem einen kleinen Festival eine kleine Festivalreihe machen könnten. Innerhalb einer Woche vielen Kindergarten- und Grundschulkindern die Möglichkeit geben, Musik zu erleben. Ich würde mir weiterhin wünschen, dass uns die Zuschauer treu bleiben und zu unserem Festival kommen, denn sie sind das Wichtigste. Ihnen muss das Ganze gefallen und sie können es nach draußen tragen, wie schön es sein kann, gemeinsam etwas zu erleben.

„Kollegen, die es lieben, glückliche Kinderaugen zu sehen“

Verpassen sollte man das Festival sowieso nie. Denn es gibt immer kleine Effekte, die es einfach zu einem Highlight werden lassen. Wer wird dabei sein? Das ist eine gute Frage. Liebe Kollegen, die meine Arbeitsweise mögen und die auch ich von ganzem Herzen schätze. Und das Wichtigste, genau wie ich ein wenig verrückt sind und es lieben, glückliche Kinderaugen zu sehen.

Links:

www.christianhueser.de

www.matthias-linssen.com

katibreuer.wordpress.com

www.kinderwachsen.de (Klaus Foitzik)

Eindrücke vom Kindermusikfest der Kulturen in Meppen, 22.01.2017

 

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