Fischparty, Vordermann und Vampir-Karate – Begeisterte Kinder beim Tag des Kinderliedes
– Ein Text von Matthias Meyer-Göllner –
Spannungsvolle Erwartung in Felm, in Kiel-Dietrichsdorf und in Bargteheide: Überall warten Kinder am Dienstagmorgen auf die ersten Konzerte zum Tag des Kinderliedes. Die Gruppen könnten unterschiedlicher nicht sein: Im dänischen Wohld sehnen sich die 50 Kinder der Felmer Schule dem Auftritt von Lieselotte Quetschkommode entgegen. Sie hat einen großen Koffer mit dabei, der die Neugier der Mädchen und Jungen weckt. Was könnte sich darin verstecken?
Währenddessen spielt Geraldino in der Turnhalle der Adolf-Reichwein-Schule bereits den „Luftmatratzenkapitän“, um die Wartezeit für die Kindergartenkinder zu überbrücken. Die sind nämlich schon da, während die Schülerinnen und Schüler noch etwas brauchen. Den Anwesenden ist das egal: Sie haben dem Liedermacher bereits von ihren Urlaubszielen erzählt: „Ich war in Schweden!“ „Ich in der Türkei!“ „Und ich bei Rossmann!“
Geraldino hüpft zu „Plitsch-Platsch“ in die Höhe
In Bargteheide ist um diese Zeit das erste Konzert schon in seiner Endphase: Weil in der Carl-Orff-Schule über 340 Kinder das Konzert von Matthias Meyer-Göllner sehen wollen, wird die Gruppe geteilt und es gibt das Programm zweimal. Mit „Vampir-Karate“ beendet der Kronshagener Kinderliedermacher sein erstes Set, während Geraldino in Kiel zum „Plitsch-Platsch“ mit Gitarre in die Höhe hüpft: Das ist das Zeichen für die Kinder – an dieser Stelle darf geklatscht werden.
„Ahoi, Piratenreise“ singt unterdessen das Publikum in Felm zur „Quetschkommode“. Das kleine Akkordeon hatte die Liedermacherin aus Bielefeld in ihrem Koffer entdeckt und anschließend die Kinder gleich mitgenommen auf ihre musikalische Entdeckungstour.
Lieselotte Quetschkommode bittet zur „Fischparty“
Insgesamt über 500 Kinder erleben an diesem Vormittag Konzerte beim „Tag des Kinderliedes“, der in Wirklichkeit kein Tag ist, sondern schon fast eine ganze Woche: Noch bis zum Freitag werden die drei Künstler Kinder und Erwachsene bei Konzerten und Workshops in ihren Bann schlagen. Der Tag des Kinderliedes findet zum zweiten Mal in Kiel und der (inzwischen) weiteren Umgebung statt: Waren es im ersten Jahr noch 3 Konzerte und ein Fachvormittag, so ist das Programm in diesem Jahr auf 10 Konzerte und einen kompletten Fachtag angewachsen.
Bunt wie das Programm ist auch das Kostüm von Lieselotte Quetschkommode: Grün und gelb und rot leuchtet sie den Felmer Schülern entgegen und bittet sie zur „Fischparty“ und zum Motor-Rick-Tanz. Gelb und rot sind auch die Farben des fränkischen Kinderlieblings Geraldino. Und er versteht es, mit Songs wie „Vordermann“ oder dem „Schubidua-Tanz“ (übrigens eine Cover-Version eines Wolfgang-Hering-Songs) sein Publikum einzubeziehen.
Raketenstart und Hornissenrettung
Seine Liedergeschichten unterstützt er mit ansprechenden, witzigen Bildern – so bekommt das Publikum eine Vorstellung vom „Dackel meiner Oma“. Und beim „Knalltütenantriebswellenraketenkosmonaut“ riskiert Lehrer Knut sein Leben: Er hat sich bereit erklärt, die Rakete zu halten, während Geraldino sie gemeinsam mit den Kindern zündet.
Eine gefährliche Situation gab es auch in Felm: Vor dem Konzert setzte sich eine riesige Hornisse auf die Steckerleiste. Zum Glück konnte Festivalorganisator Hauke Göllner, der das Konzert betreute, mit Hilfe einer Kindermülltonne das Insekt einfangen und ins Freie tragen.
Kurz vor Mittag geht auch das zweite Konzert in Bargteheide zu Ende: Nach der zweiten Zugabe verabschieden sich Kinder und Liedermacher voneinander – erschöpft aber glücklich. Später werden die Ereignisse des Vormittags beim „Kinderlieder-Stammtisch“ in der Forstbaumschule erörtert. Dabei bleibt es nicht aus, dass auch weitere Themen rund ums Kinderlied diskutiert werden. Was dabei zur Sprache kommt – davon berichten wir am Freitag.
… schön war es – lachende Kinder – mutige Lehrer – ein rundum zufriedener Musiker – was will man mehr!