Zeit für etwas Schönes – Hoppla! lässt die Schule singen

– Ein Konzertbericht von Matthias Meyer-Göllner –

Birte Reuver

Birte Reuver

„Ich singe vor und ihr singt nach!“ Diese knappe Anweisung gibt Birte Reuver, Kinderliedermacherin aus Hamburg, in die ersten Töne des ersten Liedes hinein – und schon stecken alle mittendrin. Von nun an sind die jungen (ebenso wie die erwachsenen) Zuhörer ständig gefordert: Mal beim Musizieren mit Körperinstrumenten, mal beim Singen im sommerlichen Schwimmbad, zu dem die Turnhalle der Niers-Kendel-Schule in Asperden für das Lied „20 wilde Kinder“ kurzerhand umfunktioniert wird.

Am Ende spritzt sogar ein bisschen das Wasser, dafür hat Linus gesorgt, der für diesen Song zum Bademeister ernannt wurde. Klatschen, Trampeln und Trommeln gehören auch dazu, kein Wunder, denn das Programm hält, was es verspricht: „Hip hop hep – sing mit Pep!“ Zwischendurch fliegt ein frisch gebackener Pfannkuchen durch die Luft – von der ersten bis zur letzten Minute sind die Kinder dabei und folgen den Ideen der quirligen Norddeutschen, deren Kindermusikprojekt den Namen „Hoppla!“ trägt.

Die Musik und die Songs stehen im Vordergrund

Geschickt wechselt sie bei ihren Songs von der Ukulele zum Akkordeon, über die Cajon wieder zur Ukulele, sodass die Show nie langweilig wird und sich nicht an einzelnen Stellen festbeißt. Dafür sorgen auch die angenehm kurzen Überleitungen: Die Musik und die Songs stehen im Vordergrund, es gibt keine langatmigen Vorbereitungen und Erklärungen.

Birte Reuver

Birte Reuver

Dezent und vereinzelt eingesetzte Halbplaybacks bieten Birte Reuver Gelegenheit, mit aktuellen, tanzbaren Rhythmen zu arbeiten und dem noch mehr Raum zu geben, was das Konzert und die Lieder trägt: ihrer Stimme. Die zurückhaltend eingesetzte Instrumentierung führt dazu, dass der Gesang im Vordergrund steht und so die Kinder direkt zum Singen anregt.

Lied vom Hundehaufen: Witziger Text und peppige Musik

Das gelingt, die Schule hat schon vorher mit den Hoppla!-Songs gearbeitet und die Kinder haben ihre Lieblinge: Der große Hit ist das Lied vom Hundehaufen, der einem häufig im Weg liegt, sei es auf dem Bürgersteig oder auf der Wiese. Der witzige Text zusammen mit der peppigen Musik hat es den Schülerinnen und Schülern der 1. und 2. Klasse – aus denen das Publikum an diesem Vormittag besteht –  angetan. Er muss am Ende des Konzertes sogar noch einmal wiederholt werden.

Birte Reuver

Birte Reuver

Schließlich greift die Hamburgerin im Schlusslied zur Gebärdensprache: „I mog an Regenbogen“ klingt dabei gar nicht nordisch – kein Wunder: Das Lied stammt von ihrer Kollegin Mai Cocopelli – und die kommt aus Österreich. Die Gebärden passen allerdings auch hier in Goch in Nordrhein-Westfalen, kurz vor Holland. Und damit bewegt Birte Reuver nicht nur die Kinder, auch die Erwachsenen lassen sich anstecken von der Begeisterung, die sie mit ihren Liedern versprüht.

Im Schulprogramm lief die Veranstaltung unter „Zeit für etwas Schönes“ – die hat es tatsächlich gegeben, zumindest, wenn man die vielen noch auf dem Nachhauseweg singenden und summenden Kinder als Maßstab nimmt, die ich bei meinem Weg zum Parkplatz treffe.

LINK:

www.hoppla-kindermusik.de

 

Das könnte dich auch interessieren...

Schreibe einen Kommentar