„Sieh die Lichter“: Das 9. Bonner Taschenlampenkonzert mit der Berliner Band „Rumpelstil“
– Ein Konzertbericht von Frank Korf –
Konzerte für Kinder, das spielt sich hierzulande häufig auf Stadtfesten, in Einkaufszentren oder in Kindergärten und Schulen ab. Wenn es gut läuft, kommen dann vielleicht schon mal ein paar hundert Zuschauer zusammen. Vor diesem Hintergrund sind die Taschenlampenkonzerte der Berliner Band Rumpelstil ein Phänomen: In ihrer Heimatstadt füllen Blanche, Brumme, Peter und Max schon seit Jahren die Ränge der Waldbühne. Und auch außerhalb von Berlin haben sich die Taschenlampenkonzerte in vielen Städten etabliert und zum Publikumsmagnet entwickelt.
Abendliches Open-Air-Konzert vor dem Poppelsdorfer Schloss
Bonn, der letzte Samstag im August. Der Sommer dreht noch mal zum großen Finale auf, Sonnenschein und Temperaturen um die 30 Grad. Keine schlechten Bedingungen für ein abendliches Open-Air-Konzert vor dem Poppelsdorfer Schloss. Schon zum Einlass ab 18 Uhr, zwei Stunden vor Konzertbeginn des 9. Bonner Taschenlampenkonzerts, bildet sich eine Schlange vor dem Eingang.
Auf dem Gelände wird den jungen Gästen mit einigen Attraktionen wie Kletterwand, Glücksrad oder einem Massenstart von Gasluftballons die Wartezeit versüßt. Nachdem im Vorjahr Besucher abgewiesen werden mussten, wurde die Kapazität des Geländes in diesem Jahr noch einmal erhöht, erwartet wurden mehr als 4000 Zuschauer.
Kinder wie Eltern kommen auf ihre Kosten
Pünktlich um 20 Uhr betreten Rumpelstil die Bühne. Los geht’s mit dem obligatorischen „Wir sind hier“. Rumpelstil sind von ihren Wurzeln her ein Musiktheater. Die Berliner haben sich zum Ziel gesetzt, Musik für die ganze Familie zu machen. Kindermusik oder Erwachsenenmusik? Die Grenzen verlaufen bei Rumpelstil ziemlich fließend, da kommen Kinder wie Eltern auf ihre Kosten.
Nach gut 20 Minuten schon der erste Check: Ist es noch hell? Ja, es ist noch ziemlich hell. Taschenlampenkonzerte fangen immer an solange es noch hell ist. Und das heißt, es ist noch zu früh für die eigentlichen Stars des Abends: Die Taschenlampen, die die Kinder (und Eltern) mitgebracht haben.
Zeit für einen ersten Taschenlampencheck
Das Programm setzt sich zusammen aus bewährten Songs, die eigentlich bei keinem Taschenlampenkonzert fehlen dürfen. Die Kinder lieben zum Beispiel „Kai von der Polizei“. Es gibt aber auch einige Lieder von der wenige Wochen zuvor erschienenen neuen CD zu hören. Darunter ist z. B. das Feuerwehrlied „FeuerWieWoWehr“. Die Bewegungen dazu hatten die Moderatoren schon vor Konzertbeginn mit dem Publikum eingeübt, auf der Bühne tanzen drei echte Feuerwehrleute dazu.
Um ca. 20:40 Uhr wird es langsam duster. Zeit für einen ersten Taschenlampencheck. Alle mal leuchten, dann aber wieder Batterien schonen. Ok, das sieht jetzt nicht jedes Kind ein. Weiter geht’s im Programm. Dann aber, irgendwann um 21 Uhr herum, ist es endlich dunkel. Taschenlampen an! Zeit für die erste Taschenlampenhymne „Sieh die Lichter“. Der Text ist recht einfach, das Lied wird mit dem Publikum gemeinsam gesungen – und zwar im Kanon. Die Hälfte rechts der Bühne beginnt, die Hälfte links stimmt dann mit ein.
Beeindruckende Stimmung und gemeinschaftliche Taschenlampenakrobatik
Spätestens jetzt herrscht Taschenlampenkonzertatmosphäre – die Stimmung, wenn tausende Eltern und Kinder gemeinsam singen, ist beeindruckend. Selbst mein Sohn, der sonst dazu neigt, bei Konzerten mit Mitmachelementen zur Salzsäure zu erstarren, ist voll mit dabei und singt so laut er kann.
Noch ein wenig gemeinschaftliche Taschenlampenakrobatik (von oben nach unten, von rechts nach links, Kreis, Dreieck, alle mal den Baum da hinten anleuchten …), noch ein paar weitere Songs, dann sicherlich einer der Höhepunkte eines jeden Taschenlampenkonzerts: Das Taschenlampenlied „1000 kleine Taschenlampen“. Wieder wird gemeinsam gesungen. Dieses Mal dürfen dann auch mal nur die Papas, nur die Mamas und schließlich nur die Kinder singen.
Das Bonner Publikum ist textsicher und begeistert
Nach gut anderthalb Stunde geht das Konzert dann so langsam auf die Zielgerade. Es kommen noch einige Songs, die auf gar keinen Fall fehlen dürfen: „Tansania“ und natürlich „Max in Mexico“. Das sind vermutlich die stärksten Songs von Rumpelstil, und das ohnehin recht textsichere Bonner Publikum – Kinder wie Eltern – singt begeistert mit. Als Zugabe gibt’s dann schließlich noch „Brumme in Berlin“.
Nach knapp zwei Stunden Konzert mache ich mich dann mit einem glücklichen und zufriedenen Kind auf den Heimweg. Für uns war es bereits das zweite Taschenlampenkonzert – und wir kommen sicherlich wieder.
Kinderliedermacher bin ich aber nicht 🙂
Ist bereits korrigiert 🙂