Ich bin anders als du! – Das Frankfurter KinderliederMacherFestival 2016
In der bereits dreizehnjährigen Geschichte des Frankfurter KinderliederMacherFestivals wurden schon viele Spielorte erprobt und bespielt, so unter anderen auch die Alte Oper Frankfurt, die zum Jubiläum im Jahr 2013 mehrfach ausverkauft war. In diesem Jahr hat das Festival am Main eine neue Form entwickelt: Mit den Kollegen Robert Metcalf, Markus Rohde und Klaus Foitzik hat der Frankfurter Lokalmatador Ferri alias Georg Feils eine Show entwickelt, die dann auf eine Minitournee durch verschiedene Theater in der Rhein-Main-Region ging. Mit dabei waren vom 11.-17. April 2016 Theater in Rüsselsheim, Singhofen, Kelsterbach und Frankfurt.
Eine Band – eine Show – ein Thema: Inklusion und Toleranz prägten das Festival im Frühjahr. Wie die vier Musiker aus allen Ecken Deutschlands das umgesetzt haben und wie das Publikum reagierte, verrät uns Organisator Ferri im Gespräch. Einen bewegten visuellen Eindruck vom Festival findet ihr hier.
– Fragen an Georg Feils alias Ferri –
Was war das besondere an deinem Festival? Was zeichnete dein Publikum aus?
Das besondere war, dass ich dieses Mal mit den Kollegen gemeinsam neun Konzerte gespielt habe, bislang hatte ich immer nur Spielorte für die Kollegen klargemacht, die ihre jeweiligen Programme dargeboten haben und habe selbst nicht gespielt. Das Konzert „Ich bin anders als du!“ gemeinsam zu entwickeln und dann zu spielen, war etwas ganz Besonderes.
Es ist wunderbar und eine Bereicherung, „anders“ zu sein
Die speziellen Fähigkeiten der Kollegen in ein gemeinsames Konzert zu integrieren und die Unterschiede der Künstler, ihre Besonderheiten und Stärken für das gemeinsame Projekt nutzbar zu machen, das hat für das Thema: „Ich bin anders als du!“ ganz direkt erfahrbar gemacht, dass es wunderbar und eine Bereicherung ist „anders“ zu sein. Und es war überdeutlich, dass das bei dem Publikum ankam.
Wie war die Begegnung mit den Kindern? Gab es witzige oder interessante Kommentare oder Bemerkungen aus Kindermund?
Ich hatte leider nicht die Möglichkeit, nach den Konzerten mit den Kindern zu sprechen, aber die Reaktionen während der Konzerte haben für sich gesprochen: leuchtende Augen!
Was hat dich besonders berührt? Gab es einen emotionalen Höhepunkt oder ein persönliches Highlight?
Ehrlich gesagt war die gemeinsame Zeit mit den Kollegen, die auch bei mir gewohnt haben, das tollste. Wir haben die ganze Zeit immer wieder diskutiert, wie wir unser Konzert besser machen können, und das geschah in einer wunderbar solidarischen Atmosphäre. Das hat man den Konzerten auch angemerkt.
Gab es Pannen, die dich an den Rand des Wahnsinns getrieben haben?
Nicht so richtig, bis auf den üblichen Beat, den man mit der Technik hat, wenn man an unterschiedlichen Orten mit unterschiedlichem Equipment spielt. Aber wir hatten ja Markus dabei, der hat das alles hingebogen.
Stell dir vor, eine gute Fee kommt vorbei und du hättest einen Wunsch frei: Was würdest du dir für dein Festival wünschen? Warum sollte man die Fortsetzung auf keinen Fall verpassen? Wer wird dabei sein?
Bitte unbedingt die gute Fee vorbei schicken: Sie soll mir einen zuverlässigen Langzeitsponsor bescheren, der mich der Sorge enthebt, jedes Jahr aufs Neue mit dem Bettelhut durch die Stadt zu ziehen. Und dann hätte ich gerne den Sendesaal des Hessischen Rundfunks (den wir in den vergangenen Jahren mehrfach vollgemacht haben, der aber seit Abschaffung des Kinderfunks beim HR nicht mehr zur Verfügung steht) für die Abschlussgala. Bitte!
Die universelle Sprache der Musik abfeiern
Und das nächste Festival darf man auf gar keinen Fall verpassen, denn unter dem Arbeitstitel „Bumm-Tschaka-Do-Re-Mi-stampf-klatsch-patsch: Ein Mitmachkonzert für Kinder aus aller Welt“ werden wir mit den wunderbaren KollegInnen Beate Lambert, Toni Geiling und Rolf Grillo ein ganz neues und total abgefahrenes Konzert zusammenstellen, das die universelle Sprache der Musik abfeiern wird.