2 mal 3 Fragen an … Pelemele!

Die Kölner Band Pelemele! startete 2001 mit ihrer Version von „Rock für Kinder“. Sie bereisen seitdem den gesamten deutschsprachigen Raum, sind live eine Wucht und erobern Herzen von Klein und Groß. Weil musikalische Schubladen ihnen zu eng sind, haben sie direkt eine komplette Kommode okkupiert, so dass sie nach Lust und Laune von Hip-Hop über Rock’n’Roll hin zu Ska wechseln. Pelemele bedeutet ja auch in etwa „Mischmasch“.

– Fragen von Anders Orth –

"Jedes Mal viel geben, um dann viel zurückzubekommen": DIe Kölner Band Pelemele! rockt seit über 15 Jahren die Bühnen der Republik.

„Jedes Mal viel geben, um dann viel zurückzubekommen“: DIe Kölner Band Pelemele! rockt seit über 15 Jahren die Bühnen der Republik.

Was macht aus eurer Sicht ein Lied zum Kinderlied?

Ein Kinderlied ist im Optimalfall ein musikalischer Freund der Kinder. Es ist ein offener Spielplatz voller Melodien, Rhythmen, Gefühlen und Geschichten. Ein gutes Kinderlied berührt Kinder, regt ihre Fantasie an und lädt ein zum Hinhören, Mitsingen und Tanzen.

Welches Kinderlied gefällt euch besonders gut und warum?

Oh, es gibt doch so viele … Na gut: „Nasengold“ von Kai Lüftner, weil es das alte Piraten-Sujet innovativ mit dem uralten Thema „Popeln“ verbindet. Herrlich!  Zwei noch: „Tanz! Tanz!“ von Radau, weil es alle mitreißt und eine perfide Ohrwurmqualität besitzt. Auch mit inbegriffenem Ohrwurm und voller toller Bilder und Reime ist: „The Theme from Kommissar Ärmchen“ von Olli Schulz. Chapeau!

Warum seid ihr gute Kinderlied-Erfinder?

Falls wir das überhaupt sind, dann, weil man unserer Musik – ob live oder als Aufnahme – hoffentlich anmerkt, wie viel Spaß uns selbst das Musizieren, Geschichten erzählen und der ganze Schabernack macht. Und weil die Funken hoffentlich regelmäßig auf die Kinder überspringen.

„Es ist eine Herzensangelegenheit gewesen, Pelemele! mal einzukölschen“

Im letzten Jahr habt ihr mit Pelemele! eine CD mit euren Kinderliedern auf Kölsch rausgebracht. Wie waren denn da die Reaktionen eurer Fans?

Das kommt natürlich darauf an, ob diese Fans im weiteren Sinne Kölsch verstehen oder eben nicht. Die Kölner Kinder fanden es ziemlich cool, die „besten“ Pelemele-Lieder im Heimatdialekt hören zu können. Wir vier sind ja alle in Köln groß geworden und stark mit dieser Stadt verbunden, so dass es ein großer Spaß und auch eine Herzensangelegenheit gewesen ist, Pelemele! mal einzukölschen.

Ihr habt ja schon ein paar Umbesetzungen in der Pelemele! Bandgeschichte gehabt. Was hat sich dadurch denn bei euch verändert?

Es hat sich mit jeder Umbesetzung natürlich immer viel geändert. Jede Besetzung war zu ihrer Zeit ein dichter, verschworener Haufen. Jeder, der aufhörte, hat große Lücken hinterlassen. Aber jeder, der neu hineinkam, hat Pelemele! wiederum wirklich bereichert. Wir hatten glücklicherweise immer tolle Einsteiger, die voll zur Idee „Pelemele“ gepasst haben. Unsere musikalische Vielfalt und den besonderen Pelemele-Humor haben wir immer kultiviert und abgefeiert.

„Die Kinder noch besser durchschütteln“

Anders als früher ist nun, dass wir in der aktuellen Besetzung akribischer an unserer Bühnenshow feilen, um die Kinder noch besser durchzuschütteln und ihnen zu zeigen, was für ein starkes Erlebnis so ein Konzert sein kann.

Wie wichtig sind die Auftritte für euch und gibt es Orte, an denen ihr besonders gerne spielt?

Auftritte sind der Dreh- und Angelpunkt für uns. Jedes Mal müssen wir viel geben, um dann viel zurückzubekommen. Diese Direktheit der Kinder ist viel ehrlicher als es bei Erwachsenen der Fall wäre.

„Mission im Zeichen der guten und handgemachten Musik“

Außerdem bilden wir uns ein, auf einer Art „ritterlichen Mission“ zu sein, im Zeichen der guten und handgemachten Musik in digitalen Zeiten, wo Musik aus der Dose sowohl im Kindermusik-Bereich, als auch bei den „Großen“ auf dem Vormarsch zu sein scheint.

Es ist ein schöner Gedanke, dass wir Kinder inspirieren, Instrumente zu lernen, Bands zu gründen und Konzerte zu geben. Kinder von Heute konsumieren viel mehr alles Mögliche als je zuvor, erleben aber dadurch nicht unbedingt diese unbezahlbaren und prägenden Momente, die bei uns damals Musik und Musik machen für uns bereit hielt.
„Stolz, wieder ein Feuer entfacht zu haben“
Immer wenn ein Kind nach einem Pelemele-Konzert elektrisiert und mit leuchtenden Augen zur Bühne kommt und mal die Gitarre oder das Schlagzeug anfassen will, sind wir selbst immer aufs Neue gerührt und auch ein bisschen stolz, wieder ein kleines Feuer entfacht zu haben.

Wir spielen am allerliebsten solche Konzerte, wo die Familien extra wegen uns hinkommen und nicht von irgendeinem Brimborium von unserer Show abgelenkt werden. Auf der anderen Seite gibt es auch regelmäßig tolle Momente, wenn Kinder zufällig auf ein Pelemele!-Konzert stoßen und wir sie dann mit unserer Musik und unserem Auftritt überzeugen.

Link:

www.pelemele.de

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