Kindermusik für die Zukunft der Region

Das neue „Bunte Töne Kindermusikfestival“ am Niederrhein

– Ein Text von Anders Orth –

Begeistertes Publikum beim Bunte Töne Festival

Full House! Begeistertes Publikum beim Bunte Töne Kindermusikfestival.

Ab November 2017 geht ein nagelneues Kindermusikfestival an den Start: Bunte Töne!
Nagelneu? – Nicht ganz, denn es basiert auf den bisherigen Festivals „KinderLiederLandschaft“ und „KiliFee“. Schon seit vielen Jahren bringen diese Festivals erfolgreich Kindermusikprogramme in Theatern, Bibliotheken, Schulen und KiTas in und um Duisburg und Mönchengladbach auf die Bühne.

Jetzt haben sich diese beiden Festivals mit ihren künstlerischen Leitern Helmut Meier und Anders Orth zusammengeschlossen, um ihr Anliegen zu bündeln und auf den gesamten Kulturraum Niederrhein auszuweiten. Aber warum halten die beiden Leiter dies für notwendig?

Musik hat eine hohe Relevanz für Kinder

Musik hat für Kinder nicht nur einen hohen Unterhaltungswert. Musik (mit)machen, singen, spielen, tanzen, fördert die sprachlichen und motorischen Fähigkeiten der Kinder und stärkt die Gemeinschaft. Zahlreiche Studien beweisen das eindrucksvoll.

Eltern haben Vorbildfunktion

Eltern ist diese Tatsache allerdings nicht immer bewusst, wobei gerade sie es sind, die ihren Kindern erst die Möglichkeit eröffnen, Musik, Theater und andere Kunstformen kennenzulernen und sie dadurch als selbstverständlichen und willkommenen Teil ihres Lebens zu begreifen.

Das Angebot scheint begrenzt

Selbst, wenn Eltern darauf schauen, dass ihre Kinder mit Kunst und Kultur in Berührung kommen, scheint die Auswahl sehr begrenzt. Besonders mangelt es an kindgerechter „Live-Musik“ und daran anknüpfendes Arbeits- und Spielmaterial oder CDs, die einer vertieften Auseinandersetzung dienen können.

Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Die Zeitspanne von ein bis zehn Jahren, in der die Kindermusik für ihre Rezipienten und deren Eltern relevant ist, unterliegt starken Veränderungen. Entwicklungsbedingt ändern sich die inhaltlichen Interessen der Kinder, die ästhetischen Vorlieben sowie Rezeptionsgewohnheiten und damit verknüpfte Erwartungen. Dieser Wandlungsprozess verlangt Eltern ebenso wie Pädagogen hohe Aufmerksamkeit ab.

Unbekannte Schätze der Kindermusik

Tatsächlich gibt es viel mehr gute Kindermusik, als auf den ersten Blick erkennbar. Sowohl textlich als auch musikalisch differenziert ausgearbeitet, überzeugen die Kinderlieder zahlreicher MusikerInnen, die oftmals nur regional, in ihrem Herkunftsort bekannt sind. Sie veröffentlichen Ihre Werke auf CDs oder DVDs, werden allerdings nur vereinzelt als Alternative zu den medial stark präsenten Kinderliederklassikern wahrgenommen.

Diesen KinderliedermacherInnen soll durch das neue „Bunte Töne“ Festival ein Forum geboten werden.

Die Kleinen reißt es von den Stühlen als Thomas Wimmer, Elke Kamper und Anders Orth von Lila Lindwurm performen.

Ein durchdachtes, nachhaltiges Festivalkonzept ist wichtig

Teil des Festivalkonzeptes ist auch das damit einhergehende Bildungsangebot. Den zahlreichen Interessierten sollen in jeweils ein bis zwei Seminaren neue Lieder praktisch und zum sofortigen Gebrauch vermittelt werden. Diese Aufgabe übernehmen eben jene MusikerInnen, die auch auf dem Festival spielen und als DozentInnen bereits zahlreiche Seminare mit unterschiedlichen Schwerpunkten erfolgreich durchgeführt haben.

Mehr Aufmerksamkeit durch gemeinsamen Veranstaltungstitel

Ein weiterer, wichtiger Aspekt des Festivals sind die verschiedenen Spielorte. Weniger mobile Familien finden vielleicht eine Veranstaltung vor ihrer Haustür. Flexiblere haben die Möglichkeit, zwei oder mehr Veranstaltungen zu besuchen und damit gleich mehrere KinderliedermacherInnen kennenzulernen. Die Arbeit des örtlichen Veranstalters bleibt in der Regel auf die Organisation einer Veranstaltung beschränkt. Allerdings werden sämtliche Veranstaltungen unter einem Titel beworben. So werden die einzelnen Konzerte als Teil eines größeren Events begriffen und erhalten mehr Aufmerksamkeit.

Kindermusik als Investition in die Zukunft

Insgesamt sehen die künstlerischen Leiter von „Bunte Töne“ das Kindermusikfestival als Bereicherung des Kultur- und Bildungsangebots für Eltern, Kinder und PädagogInnen in der Region. Es ist ein Festival, das hilft, die musische Bildung der Kinder anzustoßen und die pädagogischen Kräfte zu unterstützen. „Bunte Töne“ ist ein Festival für die Kinder der Region und damit für die Zukunft der Region.

Zukunftsperspektive

Womöglich aber brauchen wir eines Tages ein solches Festival nicht mehr, wenn es breiter Konsens in Bevölkerung und Politik geworden ist, dass Kultur und damit auch Musik, besonders im Kindesalter, zu den Grundbedürfnissen des Menschen gehören.  In einer Gesellschaft, in der Kinder in ihrem Lebensalltag an Schulen, Kitas und in ihren Familien selbstverständlich mit lebendiger Musik in Berührung kommen und dabei spielerisch neue Ausdrucksmöglichkeiten entdecken, werden unsere pädagogischen Ideen vielleicht irgendwann unwichtig.

Bis es jedoch soweit ist, arbeiten Helmut Meier und Anders Orth daran, dass Kindermusik Teil der kulturellen Identität des Niederrheins wird.

 „Bunte Töne“ Konzept im Überblick und Stichwortartig
Warum ?
  • Musik fördert die kindliche Entwicklung
  • Integration und Förderung
  • Verbindung auch ohne Sprache
  • Förderung von Sprache und Motorik
  • Beitrag zur Sozialisation
  • Musik als Weg zur Inklusion
  • Erreichen von Kindern, die sonst wenig mit Kulturangeboten in Kontakt kommen
  • Integration und Unterstützung von bestehenden Singprojekten
Wie?
  • Kompetenz durch künstlerische Leiter, die eng mit der Kindermusikszene vernetzt sind
  • Präsentation unterschiedlichster deutscher KindermusikerInnen
  • Zahlreiche lokale Veranstalter, verteilt über den Kulturraum Niederrhein
  • Veranstaltungen in Museen, Bibliotheken, Theatern, Jugendhäusern
  • Veranstaltungen auch direkt in KiTas und Schulen
  • Gemeinsames Musizieren von KindermusikerInnen und Singprojekten auf der Bühne
  • Galaveranstaltungen mit mehreren gemeinsam musizierenden KindermusikerInnen
  • Nachhaltigkeit schaffen durch Fortbildungsangebote für ErzieherInnen und LehrerInnen und durch Vernetzung von VeranstalterInnen und KünstlerInnen

Link:

www.buntetoene-festival.de

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